Finissage
Moving Lusitalia
Das italienische Viertel in Düdelingen wurde von den normativen Gremien des Europarats als "soziales Erbe des Industriezeitalters und als Ort der Erinnerung an Migrationen mit europäischer Dimension" (Perotti, Antonio, 1994) anerkannt. Sie wurde um 1880 gegründet und ist seit ihren Anfängen von der Einwanderung geprägt. In den mehr als einhundert Jahren ihres Bestehens haben sich jedoch die Migrantengruppen und die Aufnahmebedingungen (wirtschaftliches, soziales, politisches und kulturelles Umfeld) verändert. Das "Viertel" hat zwar seine allgemeine Migrationsstruktur beibehalten, ist jedoch ständig in Bewegung, um sich an die veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen seiner Bewohner anzupassen. Da das "Quartier" in Bezug auf die Fläche gleich geblieben ist, musste es sich mit jeder Generation eine neue Identität geben. Heute steht das "italienische" Viertel vor einer neuen Umgestaltung durch die städtischen Projekte "Italian PAP" und "Nei Schmelz" - spontane Architektur wird durch geplante Wohnsiedlungen herausgefordert - sowie durch die Globalisierung der Migrationspräsenz mit Ankünften aus Asien (Naher Osten, China...) und Afrika südlich der Sahara. Das Projekt "Moving Lusitalia" hat zum Ziel, diese spannenden Entwicklungen angesichts der Geschichte der Orte genau zu verfolgen und zu zeigen, wie diese unterschiedlichen Mobilitäten denselben Raum spezifisch geprägt haben.
Der Text wurde vom Projektpartner zur Verfügung gestellt
